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Mittwoch, 17-04-2024

Früher Träger von Hab und Gut, heute Werbeträger

Der Weg war lang, von den ersten Lederbeuteln hin zum Statussymbol, Luxusgut und innovativen Werbeträger der heutigen Zeit. Schon Ötzi trug in der jüngeren Steinzeit einen Lederbeutel, die älteste Form der Tasche, mit sich. Noch heute sind solche einfachen Beutel in Gebrauch, und sie haben über mehrere tausend Jahre nichts von ihrer Funktionalität eingebüßt.

Die alten Römer verwahrten ihre Wertgegenstände in der "pera", dem antiken Vorläufer unserer heutigen Tasche. Wenngleich nur wenige Lederfunde aus dieser Zeit erhalten geblieben sind, gewinnt man anhand bildlicher Darstellungen in der Trajanssäule in Rom einen Einblick in die antike Welt der Taschen. Diese Reliefs zeigen den "loculus", einen Ledersack, der mithilfe eines hölzernen Tragegestells gespannt und von den römischen Legionären über der Schulter getragen wurde. Dieser Rucksack bot ausreichend Platz für Verpflegung und Marschgepäck der Soldaten.

 

Eine weitere Variante antiker Taschen stellt der marsupium dar, ein einfaches Stück Stoff oder Leder kreisförmig ausgeschnitten und durch einen Kordelzug am Rand geschlossen. Taschen waren noch kein Modeaccessoire, sondern wurden vornehmlich im kaufmännischen und militärischen Bereich von Männern genutzt. Diese waren allerdings oft bereits mit kunstvollen Stickereien und Schmuck verziert, um sozialen Status und Reichtum zu präsentieren.

 

Seit dem Mittelalter begann sich der Verwendungszweck von Taschen aufzuspalten: In den Mode-Artikel für die Frau und das praktische Utensil für den Mann. Der erste Kurierdienst begann in der Renaissance, und Boten verwendeten robuste Taschen aus werkzeuggebundenem Leder, um Papiere und Geld zwischen Banken zu transportieren. Ab dem 16. Jahrhundert trugen Frauen umfangreiche Kleider mit viel Stoff – und angenähte Gürteltaschen unter ihren Röcken. Aus den Lederbeuteln der Männer hingegen entstanden die heutigen Geldbörsen. Große Taschen und Beutel trugen zu dieser Zeit nur Bauern und Reisende.

 

Erst um 1800 lösten sich die Taschen von der Kleidung hin zu einem unabhängigen, modischen Artikel. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Metallrahmen erfunden, kurz darauf folgte die Erfindung des Schnappverschlusses. Die Taschen dieser Zeit waren aufwendig bestickt und aus unterschiedlichsten Materialien. Nachdem die Taschen erst immer verspielter und unpraktischer wurden, setzte die pragmatisch denkende Coco Chanel einen Wendepunkt. 1955 brachte sie ihre ikonische Schultertasche auf den Markt. Inspiriert von den Taschen der Soldaten aus dem ersten Weltkrieg, die ihre Taschen ebenfalls über der Schulter trugen.

 

Neben den modischen Handtaschen waren praktische Modelle ein Privileg wohlhabender Männer, die sich außerhalb des Hauses bewegten, während Frauen meist zu Hause blieben und keine Notwendigkeit für solche Taschen hatten. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts jedoch begannen auch Frauen, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, reisten über weite Strecken und wurden unabhängiger. Die Geldbörse ebenso wie die Reisetasche wurde zu einem Symbol weiblicher Emanzipation.

 

Einen maßgeblichen Grundstein für die Entstehung der werbenden Industrie legte 1886 der findige Zeitungshändler Jasper Meek aus Ohio. Er beobachtete, wie Schulkinder häufig ihre Bücher fallen ließen und bot einem befreundeten Schuhgeschäft namens Cantwell daraufhin Taschen mit dem Aufdruck „Buy Cantwell Shoes“ an. Mit diesem Coup lastete er seine Druckmaschine aus, gleichzeitig verteilte sich der Claim des Schuhhändlers über die ganze Stadt. Die innovative Idee fand schnell Nachahmer und ebnete den Weg für sämtliche bedruckbaren Werbeartikel der folgenden Zeit.

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