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Donnerstag, 11-04-2024

Schutz für unsere verehrungswürdigen Häupter

Von den sonnenverwöhnten Pharaonen im alten Ägypten bis zu den regnerischen Straßen Londons im 18. Jahrhundert und den modernen Metropolen von heute – die Geschichte der Schirme ist eine faszinierende Reise durch die Zeit und die technologische Entwicklung.

Die älteste Darstellung eines tragbaren Sonnenschutzes entstand vor etwa 4500 Jahren in Ägypten, meist Herrschern vorbehalten. Die vornehme Blässe schützte auch tausende Jahre der anmutige Papierschirm Wagasa, das farbenfrohe Wahrzeichen der traditionellen japanischen Handwerkskunst. Die japanischen Papierschirme wurden erstmals während der Heian-Zeit (794-1185) aus China nach Japan gebracht.

 

Die erste schriftliche Erwähnung eines Regenschirms in Europa stammt aus dem Jahr 800. Damals schickte der Abt Alkuin von Tours dem Bischof Arno von Salzburg einen solchen mit den Worten: „Ich sende dir ein Schutzdach, damit es von deinem verehrungswürdigen Haupte den Regen abhalte.“

 

Durch Handelsreisende kommt der Schirm über Persien nach Griechenland, Italien und schließlich ganz Europa. Zu dieser Zeit hatte man die Hände aber gern für Streitigkeiten frei, weshalb der Schirm bis ins späte Mittelalter aus der Mode geriet. Der allgemeine Gebrauch wurde in Europa populär, als Katharina von Medici 1533 Heinrich II. von Frankreich heiratete und ihre Sonnenschirme im italienischen Stil zu Hofe brachte.

 

Jean Marius, ein Pariser Taschenmacher, bemerkte, dass regnerische Tage die teuren Perücken seiner Kunden ruinierten. Marius entwickelte 1709 einen leichten, zusammenklappbaren Schirm, der elegant aussah und von der Pariser Oberschicht und sogar König Ludwig XIV. geschätzt wurde.

 

In London stieß Jonas Hanway um 1750 auf Widerstand, als er den Pariser Schirm mitbrachte. Seine Mitbürger waren fassungslos, ja geradezu schockiert. Im England des 18. Jahrhunderts war das Tragen von Regenschirmen Tabu – speziell bei Männern stand es für Schwäche, Verweiblichung und – und das war vielleicht der wichtigste Grund – für Frankreich. Hanway ließ sich von den Reaktionen seiner Zeitgenossen wenig beeindrucken, bis er den Schirm als den unentbehrlichen Begleiter des britischen Gentlemans etabliert hatte.

 

Dennoch blieb das Gewicht ein großes Problem – bis Samuel Fox, wiederum ein Engländer, im Jahr 1852 das Metallgestell erfand. Damit verringerte sich das Gewicht eines Regenschirms auf weniger als ein Kilo. Zum Teil dank zollfreier Rohstoffe aus den Kolonien konnte England billig Schirme produzieren – die Herstellungskosten lagen oft unter einem Penny.

 

Politisch wurde der Schirm unter den Suffragetten - Aktivistinnen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, die sich für das Frauenwahlrecht einsetzten und oft durch zivilen Ungehorsam und Protestaktionen auf sich aufmerksam machten. Sie druckten ihre Forderungen auf Schirme und machten aus dem Feminismus eine Bewegung.

 

Hans Haupt fiel es nach einer nicht vollständig verheilten Kriegsverletzung schwer, gleichzeitig seinen Spazierstock und einen Regenschirm zu tragen. Mit seinem faltbaren Taschenschirm „Knirps“, der erste Schirm mit einem zusammenlegbaren Rahmen, revolutionierte Hans Haupt 1928 den Markt. Der kleine Wunderschirm erlebte einen wahrhaftigen Boom in den Fünfzigern.

 

Von der Französischen Revolution bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurden fast 1.400 Patente angemeldet. Die Innovationskraft der Branche mit ultraleichten Materialien, ausgefeilten Automatiken und modernen Stoffen und Beschichtungen bietet heute auch werbenden Unternehmen unendliche Möglichkeiten für jeden Kunden und Anlass.

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